Meine Leidenschaft für die Karten

Anfänge und Erkenntnisse

Foto: PixabayFür manche Menschen mag das Kartenlegen wie Hokuspokus erscheinen. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass das Kartenlegen tatsächlich "funktioniert" und eine effektive Methode sein kann, um die Zukunft zu offenbaren, um Klarheit zu erlangen und Entscheidungen zu treffen. Zugegeben, am Anfang war ich skeptisch, aber die Erfahrungen, die ich mit den Karten gemacht habe, haben meine Skepsis nach und nach verschwinden lassen. Aber fangen wir von vorne an.

Ich habe einige Hobbys. Dazu gehört Kartomantie - oder auf Deutsch: Kartenlegen. Ich schätze, dass ich schon seit über 25 Jahren Tarot-Karten habe, aber letztlich habe ich mich nie wirklich damit beschäftigt. Manchmal holte ich sie zwar hervor, probierte eine Legung und dann verschwanden die Karten wieder für Jahre im Schrank. So wirklich klar kam ich mit den Karten damals nicht. 2017 hat es mich dann richtig gepackt. Seit dem beschäftige ich mich tiefgründig mit den Karten. Carl Gustav Jung war Anhänger vom Kartenlegen und I Ging. Ich dachte mir, wenn ein so großer Geist sich damit auseinandergesetzt hat, dann muss ja was an der Kartomantie dran sein. Zu den Tarotkarten kamen dann noch Lenormand- und Orakelkarten hinzu.

Nebenbei bemerkt: Marie Anne Lenormand (1772 - 1843) war eine sehr bekannte französische Kartenlegerin ihrer Zeit und die Genauigkeit ihrer Aussagen sprach sich herum. Viele einflussreiche Persönlichkeiten aus ganz Europa suchten ihren Rat, darunter Napoleon Bonaparte, Honoré de Balzac, Alexander von Humboldt, Johann Wolfgang von Goethe und viele andere.

Ein Kartenleger ist kein Hellseher

Es mag manchen überraschen, aber ein Kartenleger ist kein Hellseher. Ein Hellseher hat die mediale Begabung der Hellsichtigkeit. Aber so wie ein Traumdeuter die Symbolik der Träume erlernt hat, ist ein Kartenleger jemand, der die Symbolik der Karten kennt und sie in unsere "normale" Sprache übersetzt.

Alles Tarot oder was?!

In der Umgangssprache wird häufig das Wort "Tarot" fälschlicherweise als Synonym für das Kartenlegen verwendet. Jedoch ist dies nicht korrekt, da es neben Tarotkarten auch Lenormand-, Kipper-, Zigeuner- und Orakelkarten gibt. All diese Kartendecks haben nichts mit dem Tarot zu tun. Ein Tarotdeck besteht aus 78 Karten, während Lenormand-, Kipper- und Zigeunerdecks lediglich 36 Karten umfassen und jeweils ihre eigene traditionelle Symbolik besitzen. Bei Orakeldecks gibt es keine feste Anzahl von Karten, und ihre Symbolik muss sich nicht an der Tradition orientieren. In solchen Decks können ganz neue Symbole enthalten sein, die in den anderen Kartendecks nicht vorhanden sind.

Kartenlegen ist mehr als die Zukunft vorhersagen

Die meisten Menschen denken beim Kartenlegen nur an das Vorhersagen der Zukunft. Aber das ist eigentlich das Trivialste, was man mit den Karten machen kann. Beim Kartenlegen geht es auch darum, sich von den Karten beraten zu lassen, zum Beispiel welchen Weg man einschlagen soll oder wie man sich in einer bestimmten Situation am besten verhält. Es macht wenig Sinn zu fragen, ob man in nächster Zeit eine Beziehung haben wird, sondern es wäre sinnvoller zu fragen, was man selbst tun kann, um in eine Beziehung zu kommen. Die Karten können auch zur Selbsterkenntnis beitragen. Im Idealfall geht es also darum, mit Hilfe der Karten die eigene Zukunft bewusst und aktiv zu gestalten und an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten.

Die Verbindung von Spiritualität und Kartenlegen

Ich bin hochsensibel, introvertiert und empathisch. Eigenschaften, die meiner Meinung nach jemand haben sollte, der sich ernsthaft mit Karten beschäftigt. Schon seit meiner Kindheit interessiere ich mich sehr für spirituelle Themen. Ich weiß um Dinge, die möglich sind, die ein Mensch mit einem materialistischen Weltbild nur als Unsinn abtun würde. Ein Zitat von Christian Morgenstern kommt mir in den Sinn, das besagt, dass eine Wahrheit nur dann ihre volle Wirkung entfalten kann, wenn der Empfänger reif für sie ist. Dieser Gedanke unterstreicht die Bedeutung der persönlichen Reife und Offenheit, um tiefergehende Erfahrungen und Erkenntnisse auf spiritueller Ebene zu erfassen.

Die Sprache der Symbole verstehen

Manche Menschen, die sich für das Kartenlegen interessieren, beschäftigen sich ausschließlich mit dem Thema Liebe und wollen wissen, wie es in diesem Bereich weitergeht. Das ist verständlich, kann aber auch schade sein, wenn man die Tiefe und Vielfalt der Symbolik, die in den Karten steckt, nicht erkennt, weil man sich nur oberflächlich mit den Karten beschäftigt. Außerdem ist es kontraproduktiv, immer wieder die gleiche Frage zu stellen, denn dadurch verliert man das Vertrauen in die eigene Intuition und in die Botschaften der Karten.

Es ist von essentieller Bedeutung, dass man die Bedeutung der Karten nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen versteht. Im Laufe der Zeit wurde mir zusehends bewusst, dass ich eine natürliche Begabung besitze, die Sprache der Symbole zu verstehen und sie in unseren alltäglichen Sprachgebrauch zu übertragen. Die Karten kommunizieren ihre Botschaften durch Symbolik, ähnlich wie es in Träumen geschieht. In gewisser Weise fungiere ich als Bindeglied zwischen der Quelle und der fragenden Person, indem ich die Sprache der Symbole wie ein Dolmetscher übersetze. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Fähigkeit, Assoziationen zu Symbolen herstellen zu können, beim Kartenlegen von gleicher, wenn nicht sogar größerer Bedeutung ist als die oft erwähnte Intuition.

Ich hatte Angst, Fehler zu machen

Ich selbst habe eine Phase durchlebt, in der ich Angst hatte, für Bekannte bzw. Freunde Karten zu legen. Die Sorge, etwas Falsches zu sagen und mich damit lächerlich zu machen, war präsent. Hier eine kleine Anekdote: Eine Bekannte wartete seit Monaten auf ihr Geld. Trotz des langen Wartens schien keine Lösung in Sicht. Neugierig, wie sich die Situation entwickeln würde, schaute ich in die Karten, ohne ihr zu sagen, dass ich eine Legung machte. Die Karten zeigten eindeutig, dass ihr Geld bald kommen würde - überraschend schnell. Trotzdem war ich skeptisch, da sie schon so lange mit dem Problem zu kämpfen hatte. Dass das nun plötzlich alles sehr schnell gehen sollte, konnte ich mir nicht vorstellen. Aus Angst, ihr falsche Hoffnungen zu machen, beschloss ich, ihr nichts von der Botschaft der Karten zu erzählen.

Aber die Karten sollten recht behalten: Nur 15 Stunden später kam ihr Geld - sogar per Express. Die Botschaft der Karten hatte gestimmt, aber meine Angst hatte mich davon abgehalten, es ihr zu sagen. In diesem Moment wurde mir wieder mal klar, dass ich mich nicht immer von Ängsten zurückhalten lassen darf, sonst kann ich mich persönlich nicht weiterentwickeln und meiner Berufung nicht folgen. Schließlich hatte ich ja auch in der Vergangenheit stimmige Botschaften durch die Karten erhalten.

Auch die Karten selbst ermutigten mich, Fehler machen zu dürfen, denn aus diesen würde ich lernen. Sie übermittelten mir ferner die Botschaft, dass ich meine Gabe wertschätzen sollte. Im Leben ist es ja immer so, dass ein Meister nicht vom Himmel fällt, sondern wir entwickeln uns im Laufe des Lebens stetig weiter.

Wie ich das Kartenlegen gelernt habe und immer noch lerne

Wenn jemand sich die Frage stellt, wie ich das Kartenlesen erlernt habe, so darf ich antworten, dass es sich dabei um ein autodidaktisches Wissen handelt, das ich selbstständig erworben und weiterentwickelt habe. Schon seit meiner Jugend liegt diese autodidaktische Neigung in mir. Wenn mich ein Thema fasziniert, widme ich mich ihm mit außerordentlicher Hingabe, und es fällt mir leicht, die Inhalte zu erfassen. Man spricht dabei von intrinsischer Motivation. Diese ermöglicht es, Freude, Erfüllung und persönliches Wachstum aus der Handlung selbst zu schöpfen, ohne auf äußere Belohnungen wie Ruhm oder Anerkennung angewiesen zu sein. Die intrinsische Motivation dient oft als mächtiger Antrieb für Engagement, Leidenschaft und Ausdauer bei der Verfolgung von Zielen und dem Erlernen neuer Fähigkeiten.

Die Verbindung zum Eremiten und die Betonung der Bodenständigkeit

Wenn ich mir eine Tarot-Karte aussuchen sollte, die mich beschreibt, so würde ich mich ganz klar für die Karte des Eremiten entscheiden. Meine Seelenzahl ist übrigens 9 und verweist somit auch auf den Eremiten, dem die 9 zugeordnet ist. Zufall? Sicherlich nicht! Eine Person mit dieser Seelenzahl verkörpert Weisheit, Einsicht und spirituelle Erkenntnis. In mir spüre ich eine tief verwurzelte innere spirituelle Wahrheit, die es mir ermöglicht, die Welt um mich herum aus einer spirituellen Perspektive zu betrachten.

Obgleich ich ein spiritueller Mensch bin, ist mir Bodenständigkeit von großer Bedeutung. Ich lasse mich nicht von unrealistischen Vorstellungen oder Illusionen verleiten. Diese Haltung ermöglicht es mir, die Verbindung zur Realität aufrechtzuerhalten und im Hier und Jetzt zu leben.

Der Wunsch nach stetiger Weiterentwicklung

Auch wenn ich auf TikTok Videos veröffentliche, in denen ich den Leuten das Kartenlegen erkläre und somit ein Lehrender bin, bin ich gleichzeitig auch ein Schüler, denn ich möchte mich immer weiterentwickeln.

In mir ist bezüglich der Kartomantie das Feuer der Leidenschaft, das dafür sorgt, dass ich mich mit Begeisterung, mit den Karten auseinandersetze. Es ist ein stetiges Lernen und sich weiterentwickeln.

"Die Karten sind verschlüsselte Schriftzeichen der universellen Weisheit,
in denen sich die tiefsten Geheimnisse des Lebens offenbaren."

Nachgedacht

"Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist. Nicht an der Wahrheit liegt es daher, wenn die Menschen noch so voller Unweisheit sind."

- Christian Morgenstern (1871-1914), deutscher Schriftsteller


 "Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln."

- Jean Cocteau (1889 - 1963), französischer Schriftsteller

 

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